
Das erste Kind, das Pfarrer Josef Waldner in Riefensberg getauft hat, war Manfred Fink. Bereits als Kind hatte er regelmäßig mit dem Pfarrer Kontakt, zum Beispiel wenn dieser Familie Fink besuchte. Während der Lehre als Technischer Zeichner in Bregenz, wo der junge Mann unter der Woche auch wohnte, führte sein Weg, wenn er freitags nach Hause kam, oft zuerst in den Pfarrhof zu Pfarrer Josef. „Der Kontakt zu ihm ist trotz meiner Distanz zur Kirche geblieben.“, sagt Pfarrer Fink. Seine Art des Priesterseins hat den Jugendlichen angesprochen. Der Kindheitswunsch „Ich möchte Priester werden“ ist dann und wann wieder aufgeblitzt.
Als im Kirchenblatt eine sogenannte zweiwöchige „Schnupperlehre in einer Pfarre“ ausgeschrieben war, meldete sich der 18-Jährige und begleitete zwei Wochen lang Pfarrer Eugen Giselbrecht in der Pfarre Lustenau-Kirchdorf. Dadurch bestärkt, den Weg zu gehen, dachte er: „Theologie studieren ist ganz gut, aber ich brauch’ eine Matura!“ Die hat er in Horn/NÖ nachgemacht und ist 1987 in Innsbruck ins Priesterseminar eingetreten. Er studierte Fachtheologie sowie selbstständige Religionspädagogik fürs Lehramt an höheren Schulen.
Eine Tumorerkrankung war für den Priesteramtskandidaten eine Zeit der Prüfung. Er empfing 1994 in seiner Heimatgemeinde Riefensberg von Bischof Klaus Küng die Weihe zum Diakon. Zum Priester wurde er 1995 in Bregenz Mariahilf geweiht, wo er drei Jahre als Kaplan wirkte, bevor er als Pfarrer in Lingenau die große Aufgabe erhielt, die Kirche neu zu gestalten. Das kostete viel Kraft, Zeit und Mühe, aber: „Mit Hilfe von vielen Ehrenamtlichen haben wir es geschafft.“ erzählt der Priester, der 2013 zunächst für ein Jahr nach Bregenz als Vikar in die Pfarre St. Gebhard kam. Mit der Umsetzung des Seelsorgeraumes Bregenz wurde er mit drei Priestern zum Solidarpfarrer. Nach dem Tod des Moderators Pfarrer Solomon und einer Übergangszeit wurde er 2020 zum Moderator ernannt.
Die Liturgie in ihrer Vielfalt war und ist für Pfarrer Fink ganz wichtig und wesentlich. Das gemeinsame liturgische Tun ist auch in St. Gebhard und im Seelsorgeraum etwas Wesentliches und ihm ein Herzensanliegen. Als Moderator geht der Blick aber über die Pfarre St. Gebhard hinaus. Es gibt Zuständigkeiten in allen sechs Pfarrgemeinden, die bei Pfarrer Fink liegen. „Es ist eine schöne aber oft auch herausfordernde Arbeit, die ich als Moderator leisten kann und muss und ohne einem engagierten Team von Hauptund Ehrenamtlichen in den Pfarrgemeinden und im Haus der Kirche wäre das nicht leistbar. Dafür bin ich sehr dankbar.“ | Sr. M. Anastasia Franz